#closedoropen – doing the (im)possible: Museumsbetrieb und Ausstellungseröffnung auf den Dornburger Schlössern! Ein Gastbeitrag von Maria Porske

Jährlich zieht es die Menschen in den Frühjahrs- und Sommermonaten in die Dornburger Schlösser und Gärten. Saisonal besticht der einstige Sommersitz der Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach unweit von Jena mit seiner gärtnerischen und baulichen Vielfalt. Hier stehen drei Schlösser aus drei unterschiedlichen Epochen als Zeitzeugen ihrer Geschichte. Sommerliches Residieren, Jagen, Flanieren, beschwingtes Feiern, der Aufenthalt von Berühmtheiten wie J. W. Goethe, sind im Rokoko – und dem danebenstehendenden Renaissanceschloss museal erlebbar. 
Statt wie gewohnt ab 1. April konnte das Museum erst ab dem 1. Mai unter Beachtung von Infektionsschutzregeln öffnen. In Vorbereitung bedeutete das, ein Hygienekonzept zu erstellen, ausreichend Desinfektionsmittel und Masken zu besorgen – letzteres zumindest für diejenigen Gäste, die selbst keine mitgebracht hatten. 

Dornburger Schlösser und Gärten ©Marcus Glahn

Gut vorbereitet und dennoch etwas besorgt, standen die Mitarbeiter also Anfang Mai hinter der Museumskasse. Würden Besucher kommen und Verständnis für die Bestimmungen mitbringen? Sicher war, dass nicht wie sonst Bustouren und Gruppenführungen stattfinden würden. Doch die Gäste – zunächst aus der näheren Umgebung, dann von immer weiter her –  ließen nicht lang auf sich warten und reagierten größtenteils im rücksichtsvollen Miteinander auf die Infektionsschutzmaßnahmen. 

Marion Walter „Machtverteilung“

Derweilen gingen die Vorbereitungen für die Ausstellung „Teilen und Haben – Positionen aus der Gegenwartskunst“ in die Endphase. Denn die gemeinsam mit dem Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. geplante Ausstellung findet trotz aller Widrigkeiten vom 30. Mai bis 2. August statt. Nach und nach sammelten sich im Mai 25 Arbeiten von 22 Künstlern, die nach einer Ausschreibung des Künstlerverbandes unter seinen 330 Mitgliedern von einer Jury ausgewählt und zu einer Ausstellung gefügt werden. 

Eingestreut in den Museumsrundgang wird das vielschichtige Thema mal hier mal dort unvermittelt und in unterschiedlichsten Kontexten sichtbar, gibt Denkanstöße zu Geschichte und Gegenwart, wird ästhetisch wirksam und konfrontiert mit Fragen, die jeden betreffen. 

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise bekam das Ausstellungsthema noch eine ganz andere Bedeutung: Probleme lösen, für die Gäste geöffnet sein und einen Anlass zum Besuch bieten, bei aller Vorsicht Kultur miteinander teilen. Doch „Teilen und Haben“ wollten wir natürlich nicht das Corona-Virus mit den Akteuren und Gästen. Statt einer herkömmlichen Vernissage im Veranstaltungsformat, verlegten wir die Ausstellungseröffnung ins Virtuelle. Vor Ort trafen sich nur die Akteure vom Künstlerverband und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten – natürlich gemäß den geltenden Regeln. Was erst umständlich daherkam, wurde schnell zur automatisierten Gewohnheit: Mundschutz auf, Fußkick statt Händeschütteln, höflich-vorausschauendes Bewegen im Mindestabstand. Und dann: Auf die Smartphones, fertig, los! – entstand Stück für Stück ein kleiner Trailer, der einen Einblick in

Dornburg, Rokokoschloss und Garten ©Marcus Glahn

die Entstehung, Konzeption und Inhalte der Ausstellung gibt. Er komplementiere den für die Besucher in ausreichender Anzahl gedruckten Ausstellungskatalog und Flyer. Bisher gibt es ausschließlich positive Rückmeldungen zum Besuch der Dornburger Schlösser, zum Museumsrundgang und zur Ausstellung selbst. Resümieren können wir daher, dass sich Durchhaltevermögen, Flexibilität und Ideenreichtum auszahlen. Unser Fazit zur Frage #closedoropen lautet von daher: # definitelyopen !

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