„Gebt Raum den Frauen“

„Die Frau des 20. Jahrhunderts ist politisch mündig geworden, und trutziglich fordert sie ihre Staatsbürgerrechte.“

Mit diesem Leitspruch wurde 1911 der Aufruf zum ersten Frauentag eingeleitet. Sozialistinnen aus 16 Nationen Europas und den USA hatten ihn aus der Taufe gehoben. Auf ihrer Zweiten Internationalen Frauenkonferenz, am 26. und 27. August 1910, hatten die Delegierten beschlossen, dass die sozialistischen Frauen aller Länder „jedes Jahr einen Frauentag“ veranstalten sollten, „der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient“.

1911 organisierten die sozialdemokratischen Frauen in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, der Schweiz und die Sozialistinnen in den USA zum ersten Mal einen Frauentag. Als Datum für diesen ersten Frauentag war in Deutschland und den meisten anderen Ländern der 19. März gewählt worden. Die SPD hatte das Flugblatt, aus dem oben zitiert wurde, in einer Auflage von 21⁄2 Millionen Exemplaren drucken lassen. Und überall in Deutschland – so auch in Bremen – wurde das Flugblatt in den Tagen vor dem 19. März verteilt.

„Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann“, so Clara Zetkin 1911.

Eine guten Abriss zur Geschichte des Frauentages bis heute findet sich hier auf der Seite des Digitalen Deutschen Frauenarchivs und der Landeszentrale für politische Bildung.
 Berlin ist übrigens das erste deutsche Bundesland, in dem die Regierungsfraktionen aus SPD, Grünen und Linken den Frauentag seit 2019 als gesetzlichen Feiertag einführten.

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